Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2021: Erzeugung aus Wind rückläufig

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat die Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2021 vorgestellt, die aus der Datenplattform Energy-Charts hervorgehen.

Mit einem Anteil von 47,9 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung – also dem Strommix, der aus der Steckdose kommt – lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energien deutlich unter dem Vorjahr (55,8 Prozent). Solar- und Windenergieanlagen speisten gemeinsam 87,3 Terawattstunden (TWh) in das öffentliche Netz ein, gegenüber 102,9 TWh im ersten Halbjahr 2020. Dies lag vor allem am starken Rückgang der Windkraft um 20,5 Prozent. Die Stromproduktion aus Braunkohle (+ 37,6 Prozent), Steinkohle (+ 38,9 Prozent), Gas (+18,6 Prozent), Wasserkraft (+15,9 Prozent) und Kernenergie (+7,1 Prozent) stieg dagegen an.

Stromerzeugung und Last nähern sich Niveau vor Corona an

Nachdem im ersten Halbjahr 2020 die Stromerzeugung und die Last aufgrund der durch die Corona-Pandemie rückläufigen Industrieproduktion zurückgegangen war, lagen sie 2021 wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Die Last lag im ersten Halbjahr bei 248,5 TWH (1. Halbjahr 2019: 245,7 TWh), nachdem sie 2020 Corona-bedingt auf 234,2 TWh gefallen war. Die Stromproduktion stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 von 242, 7 TWh auf 252,0 TWH an, lag aber noch unter dem Niveau von 2019 (264,5 TWh). Der Export stieg leicht von 7,5 auf 9,1 TWh, die wichtigsten Abnehmerländer waren Österreich, Frankreich, Luxemburg und die Schweiz.

Erzeugung aus Wind rückläufig

Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr ca. 28,31 TWh in das öffentliche Netz ein, eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (27,9 TWh). Die Solarstromanlagen hatten damit einen Anteil von 11,2 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Die Windenergie ging wetterbedingt deutlich um 20,5 Prozent bzw. 15,2 TWh zurück auf 58,98 TWh, sie blieb aber mit Abstand wichtigste erneuerbare Energiequelle. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (67,2 TWh) war die Erzeugung schwächer. Insgesamt waren die Jahre 2019 und 2020 eher überdurchschnittliche Windjahre, während 2021 bisher eher unterdurchschnittlich war. Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr 11,10 TWh, ein Plus von 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (9,5 TWh). Aus Biomasse wurden ca. 22,4 TWh produziert, ein leichter Rückgang um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2020 ca. 120,8 TWh, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (136,1 TWh). Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d. h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei ca. 47,9 Prozent und damit deutlich unter dem ersten Halbjahr 2020 (55,8%).

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Quelle: https://www.sonnenseite.com