Schweiz: Statistik Sonnenenergie 2020: 50 Prozent Marktwachstum

Gemäß der soeben erschienenen Statistik Sonnenenergie für das Jahr 2020 ist der Photovoltaik-Zubau in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um fast 50 Prozent auf einen neuen Rekordwert angestiegen.

Es wurden Panels mit einer Leistung von 476.3 MW installiert und mit einer Leistung von 493 MW verkauft. Insgesamt waren per Ende 2020 Solarpanels mit einer Leistung von nahezu 3 Gigawatt installiert, die 4,7 Prozent des Strombedarfs der Schweiz abdeckten. Der Markt wuchs in allen Segmenten. Für den Ersatz der Atomkraft und der fossilen Energien benötigt die Schweiz jedoch rund 15-mal mehr Solarleistung, die größtenteils auf unseren Gebäuden installiert werden können. Swissolar fordert Bundesrat und Parlament auf, rasch die notwendigen Rahmenbedingungen für eine Steigerung des jährlichen Zubaus um den Faktor 3 zu schaffen, statt mit einer unverantwortlichen Verlängerung der AKW-Laufzeit zu liebäugeln.

Die Verkaufszahlen der Photovoltaik (PV) stiegen gegenüber dem Vorjahr um 48 % auf den neuen Rekordwert von 493 Megawatt, was pro Kopf etwa einer Fläche von 0,3 Quadratmetern entspricht. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2020 bei 4.7 % (2019: 3.8 %) und dürfte Stand heute die 5-Prozent-Schwelle überschritten haben.

Eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr ließ sich in allen Größenkategorien und Anwendungsbereichen feststellen. Besonders hoch sind die Zuwächse bei Anlagen auf Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbauten sowie bei Anlagen über 100 Kilowatt. Die durchschnittliche Anlage war 24.5 Kilowatt (kW) groß, gegenüber 22.5 kW im Jahr 2018. Es zeigt sich ein Trend zu größeren Anlagen in allen Kategorien.

mehr…

Quelle: https://www.sonnenseite.com

Klimaneutralität 2040: Täglich müssen in Baden-Württemberg mehr als 140 Photovoltaikanlagen errichtet werden

Neue Photovoltaikpflicht wichtiges Instrument zur Erreichung der Ziele / Attraktive Vergütung und Moratorium bei Degression nötig, um den Solarausbau zu stemmen

Die neue Landesregierung in Baden-Württemberg will den Südwesten bis 2040 klimaneutral machen. Eine tragende Säule beim Vorantreiben der Energiewende ist der Ausbau der Photovoltaik. Wie viele Solarstromanlagen bis zum Zwischenziel im Jahr 2030 konkret erforderlich sind, hat jetzt das Solar Cluster Baden-Württemberg berechnet. Allein auf Hausdächern sind im Südwesten rund 140 neue mittelgroße Photovoltaikanlagen erforderlich – pro Tag. Der nötige Zuwachs soll durch die ab 1. Mai 2022 geltende Photovoltaikpflicht für Häuslebauer angekurbelt werden. Die Neuregelung wird am 22. Juli in den Landtag eingebracht. Ab 2023 ist die Pflicht zusätzlich bei grundlegenden Dachsanierungen vorgesehen. Parallel sei aber auch ein Moratorium bei der stark sinkenden Einspeisevergütung für Solarstrom für Anlagen unter 100 Kilowatt installierter Leistung und eine attraktive Vergütung für die Ökostromanlagen notwendig, fordert Franz Pöter vom Solar Cluster. Dies wiederum müsse eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung sein.

Genauso wichtig wie die Solarpflicht ist eine freiwillige Solaroffensive im Bestand. Künftig müssen pro Tag rund 140 mittelgroße Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern mit einer installierten Leistung von zehn Kilowatt errichtet werden, haben die Fachleute des Branchenverbandes errechnet. Bei Gewerbegebäuden sind jeden Tag zwei neue 300-Kilowatt-Anlagen erforderlich, bei Freiflächenanlagen sind im Jahr 30 Solarparks in einer Größe von 10 Megawatt nötig. Zusammengenommen braucht der Südwesten eine neu installierte Leistung von mindestens 1.000 Megawatt pro Jahr, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Hier ist noch viel Luft nach oben: 2020 wurden nur 60 Prozent erreicht, in den Jahren zuvor waren es sogar deutlich weniger.

mehr…

Quelle: https://solarcluster-bw.de

„Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist möglich und sicher“

100 % Erneuerbare Energien, für Strom und Wärme in Deutschland, ist auf Sicht von 15 Jahren möglich, wenn wir den Ausbau von Windkraft und Solarenergie beschleunigen. Dazu muss auch die Bodenseeregion bereit sein, neue Flächen für Photovoltaik zu erschließen! Die konsequente Nutzung überbauter aber auch landwirtschaftlich genutzter Flächen wird notwendig, damit uns das gelingt.

Interview mit Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin.

  1. Frau Kemfert, ist es möglich, den gesamten Energiebedarf Deutschlands zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken?
    Ja, es ist technisch möglich, ökonomisch effizient und es ist auch in kürzester Zeit machbar. Wichtig ist aber, dass man den Ausbau der erneuerbaren Energien forciert und schon heute alles auf eine Vollversorgung ausrichtet, indem man die Rahmenbedingungen so anpasst, dass ein systemrelevanter Ausbau möglich wird.
  2. Wie ließe sich dieses Ziel erreichen?
    Das Ausbautempo muss stark gesteigert werden, sowohl bei der Windenergie als auch bei der Solarenergie. Für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien müssen wir die Rahmenbedingungen für alle Sektoren schaffen, nicht nur für Strom, sondern auch für Wärme und Mobilität.
  3. In welcher Zeit wäre der Umbau auf eine Vollversorgung durch Erneuerbare zu schaffen?
    Man kann sehr schnell sein, wenn man die erneuerbaren Energien möglichst zeitnah zubaut. Ganz sicher ist es möglich, eine Vollversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen. Eine Vollversorgung inklusive Sektorenkopplung mit erneuerbaren Energien und inklusive Speicherung halten wir bis 2040 für realistisch.
  4. Muss man bei 100 Prozent erneuerbaren Energien Abstriche bei der Versorgungssicherheit in Kauf nehmen?
    Nein, die Versorgungssicherheit wäre auch dann jederzeit gewährleistet, das zeigen unsere Simulationen. Das Energiesystem ändert sich aber von Grund auf: Wo wir in der Vergangenheit Kraftwerke hatten, die sozusagen Top-down Strom und Energie produzieren und zum Endkunden liefern, ist ein System aus erneuerbaren Energien Bottom-up, also dezentraler, flexibler und auch intelligenter. Die erneuerbaren Energien funktionieren hier wie Teamplayer und müssen klug aufeinander abgestimmt werden. Mittels Digitalisierung muss ein intelligentes Energie- und Lastmanagement möglich werden. Perspektivisch braucht das Energiesystem auch mehr Speicheroptionen sowie Flexibilitätsoptionen wie Nachfragereaktion und Echtzeitpreise, dann ist ein solches System versorgungssicher.
  5. Welche Regionen Deutschlands haben das größte Potenzial für erneuerbare Energien?
    Potenziale für erneuerbare Energien haben tatsächlich alle Regionen. Im Moment dominiert im Norden vor allem die Windenergie, im Süden fokussiert man sich mehr auf Solarenergie, insbesondere in Bayern. Was aber unsere Studie sehr deutlich zeigt, ist, dass die Potenziale für erneuerbare Energien, inklusive Wind, Solar, Biomasse und anderen Komponenten, in allen Regionen vorhanden sind und dass das Energiesystem darauf ausgerichtet werden muss. Wir brauchen einen dezentralen Ausbau aller erneuerbaren Energien, auch im Süden Deutschlands. Daran hapert es im Moment. Deswegen muss man diese Potenziale auch sehr viel besser als bisher erschließen.
  6. Wie sollte der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien koordiniert werden? Auf Landesebene, auf Bundesebene oder auf EU-Ebene?
    Man braucht alle Ebenen. Die EU gibt übergeordnete Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele und Ausbauziele erneuerbarer Energie. Die Bundesebene gibt ebenfalls Ausbauziele für die erneuerbaren Energien vor und da müssen, zum Beispiel im Rahmen der Ausschreibungen, Anpassungen vorgenommen werden. Auch auf Landesebene brauchen wir Anpassungen, beispielsweise was die Ausweisung von Flächen angeht oder die Möglichkeiten, Solarenergie dezentral auf möglichst vielen Dächern zu nutzen. Es handelt sich hier also um ein Zusammenspiel verschiedener Ebenen. Die Bundesebene setzt die übergeordneten Rahmenbedingungen und die Landesebene die Umsetzung sowie Anpassungen zur Erreichung der Ausbauziele.

Das Gespräch führte Erich Wittenberg.

Quelle: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.821872.de/21-29-2.pdf

Das vollständige Interview zum Anhören finden Sie auf www.diw.de/interview

Jetzt bekommt Lithium ernsthafte Konkurrenz

In Großbritannien und China fällt der Startschuss für die Serienherstellung einer Batterie, die preiswert herzustellen und absolut sicher ist. Sie ist zur Speicherung von Solarstrom, zur Netzregulierung und für die elektromobile Stromversorgung geeignet.

Es schien ein unumstößliches Gesetz zu sein: Natrium-Ionen-Akkus würden, wenn sie einmal industriell gefertigt werden, lediglich als Pufferbatterie für privat erzeugten Solarstrom oder zur Stabilisierung des Stromnetzes eingesetzt werden können. Kapazität und Leistungsdichte kämen nie an die Werte von Batterien auf Lithiumbasis heran, wären also für Elektroautos ungeeignet, weil es hier auf jedes Gramm ankommt, war die gängige Meinung.

Sie ist falsch. Der chinesischen Batteriehersteller Catl, der vor allem Akkus auf Lithiumbasis herstellt, unter anderem für den kalifornischen Elektroautohersteller Tesla, beginnt in diesem Monat mit der Produktion von Natrium-Ionen-Batterien, die beinahe die Werte von Lithium-Eisenphosphat (LEP)-Akkus erreichen. Diese sind in jüngster Zeit zu den bevorzugten Stromspendern für Elektroautos avanciert, obwohl sie eine geringere Energiedichte haben als Lithium-Ionen-Batterien. Dafür haben sie einen entscheidenden Vorteil: Die Gefahr, dass sie brennen, ist geringer.

mehr…

Quelle: https://www.ingenieur.de

Klimawette in Konstanz – jetzt teilnehmen

Sehr geehrter Damen und Herren,

gerne möchte ich Sie auf die Konstanzer Teilnahme an der „Klimawette“ aufmerksam zu machen. Hierbei handelt es sich um eine Initiative, die das Ziel verfolgt, bis zur Weltklimakonferenz Anfang November in Glasgow eine Million Menschen in Deutschland zum Einsparen jeweils einer Tonne CO2 zu bewegen.

Vergangenen Samstag wurde Michael Bilharz – Sprecher der Klimawette – in Konstanz empfangen. Herr Bilharz befindet sich seit dem 23.Juni auf einer Radtournee durch Deutschland und stellt in zahlreichen Städten die Initiative und das dahinterstehende, ehrgeizige Projekt vor. Die Klimawette ist eine wirkungsvolle Form des Protests für eine konsequentere Klimaschutzpolitik. Sie soll jeden Einzelnen dafür begeistern durch erste Maßnahmen die eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren.

Bürgermeister Langensteiner-Schönborn nahm während dem Pressetermin am Samstag die Herausforderung für Konstanz an, 1,5% der KonstanzerInnen (umgerechnet 1.275 Personen) zum Einsparen je einer Tonne CO2 bis zum 01. November zu mobilisieren. In diesem Sinne bitten wir Sie selbst mitzumachen und die Initiative der Klimawette über Ihre Verteiler zu bewerben.

Auf der Homepage der Klimawette können Sie einsehen welche Maßnahmen Sie zur CO2-Einsparung ergreifen können. Neben der Möglichkeit eigene Verhaltensmuster zu ändern, besteht auch die Option für ein Klimaschutzprojekt zu spenden. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite: www.dieklimawette.de

Weiterführende Informationen zum Pressetermin in Konstanz finden Sie auf der städtischen Webseite: Klimawette – Stadt Konstanz.

Stadt Konstanz – Stabsstelle Klimaschutz

Lithium aus Deutschland: Neues Verfahren macht Förderung rentabel

Forscher des KIT haben eine minimalinvasive Technologie patentiert, mit der Lithium aus Geothermie-Anlagen gewonnen werden kann. Damit wäre ein wirtschaftlich rentabler Lithium-Abbau von mehreren hundert Tonnen pro Anlage pro Jahr auch in Deutschland möglich.

Aktuell ist Deutschland ein Nettoimporteur des weißen Goldes, das vor allem für die Produktion von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge benötigt wird. Importiert wird aus den typischen Förderländern Chile, Argentinien und Australien, die mehr als 80 Prozent der weltweiten Produktion auf sich vereinen.

Obwohl auch in Deutschland Lithium-Vorkommen bekannt sind – beispielsweise in den tiefen Gesteinslagen unter dem Oberrheingraben – war der Lithium-Abbau bisher nicht rentabel. Das könnte sich ändern: Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem Lithium umweltschonend aus den Tiefengewässern des Oberrheingrabens gefördert werden kann.

„Nach unseren Kenntnissen können bis zu 200 mg/l Lithium im Wasser gelöst sein“, weiß der Geowissenschaftler Dr. Jens Grimmer vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT. „Wenn wir dieses Potenzial konsequent nutzen, dann könnten wir in Deutschland einen erheblichen Teil unseres Bedarfs decken.“

mehr…

Quelle: https://www.elektronikpraxis.vogel.de