Überschuss auf EEG-Konto trotz Photovoltaik-Rekordeinspeisung nur wenig gesunken

Mit mehr als 4,7 Milliarden Euro liegt das Konto im Plus, aus dem die Übertragungsnetzbetreiber die EEG-Vergütungen zahlen. Der Marktwert Solar erreicht mit 6,684 Cent pro Kilowattstunde einen absoluten Höchststand.

Im Juni war die Photovoltaik die wichtigste Stromerzeugungsquelle. Die in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen erzeugten 7,99 Terawattstunden Solarstrom – so viel wie noch nie in einem Monat. Nach Auswertung von Energy Charts vom Fraunhofer ISE trugen sie damit 20,6 Prozent zur Nettostromerzeugung bei. Auf dem EEG-Konto hinterlässt der neue Rekordwert nur wenig Spuren. Der Überschuss sank im Juni um gut 350 Millionen Euro. Nichts Ungewöhnliches, da in den Frühjahr- und Sommermonaten das Plus jedes Jahr etwas abschmilzt. Unter dem Strich beträgt der Überschuss auf dem EEG-Konto noch knapp 4,72 Milliarden Euro, wie die Übertragungsnetzbetreiber am Freitag veröffentlichten. Eine neue Finanzspritze aus dem Bundeshaushalt – wie im Januar und Mai – gab es dabei nicht.

Außergewöhnlich hoch für einen Juni war der Marktwert Solar. Er lag bei 6,684 Cent pro Kilowattstunde – deutlich höher als in den Vormonaten dieses Jahres. Auf der Seite der Übertragungsnetzbetreiber lässt sich der Marktwert Solar bis ins Jahr 2012 zurückverfolgen. In den ganzen zurückliegenden Jahren erreichte er bislang nicht diesen Wert. Zugleich entlastet der hohe Marktwert Solar auch das EEG-Konto. Erfolgreiche Bieter aus den Photovoltaik-Ausschreibungen, die sich einen Zuschlag unter diesem Wert gesichert haben, muss so keine Vergütung gezahlt werden. Gleichzeitig profitieren aber auch die Anlagenbetreiber, da sie höhere Erlöse für die Einspeisung ihres Solarstroms erhalten. Zudem gab es im Juni trotz der hohen Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen keine Stunden mit negativen Preisen an der Strombörse.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Studie: Bis 2030 jährlich 10 bis 24 Milliarden Euro Förderung für Markthochlauf von grünem Wasserstoff in der EU notwendig

Agora Energiewende und Guidehouse haben die wichtigsten Politikinstrumente für die Markteinführung von grünem Wasserstoff in Europa sowie die Kosten dafür in ihrer neuen Analyse aufgezeigt. Carbon Contracts for Difference, eine Quote für strombasierte synthetische Kraftstoffe im Luftverkehr, Ausschreibungen zur Förderung von mit Wasserstoff betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, gezielte Marktanreize für CO₂-freie Materialien sowie Lieferverträge für erneuerbaren Wasserstoff halten sie für geeignet, um grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen.

Bis zum Ende des Jahrzehnts fallen jährlich Fördersummen von 10 bis 24 Milliarden Euro an, damit grüner Wasserstoff in der EU wettbewerbsfähig wird. Dies haben Agora Energiewende und Guidehouse in ihrer gemeinsamen Studie „Making renewable hydrogen cost-competitive: Policy instruments for supporting green H2” ermittelt, die sie am Donnerstag präsentierten. Die Fördermittel sollten zunächst in die Bereiche fließen, wo künftig unumstrittenen und unerlässlich Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff entsteht – etwa in der Industrie als Ersatz für Erdgas oder für Flugzeugtreibstoffe. Dies sei „ökonomisch sinnvoll“. Als geeignete Politikinstrumente für die erfolgreiche Einführung von erneuerbarem Wasserstoff haben Agora Energiewende und Guidehose für diese Bereiche unter anderem Klimaschutzverträge, sogenannte Carbon Contracts for Difference, eine Quote für strombasierte synthetische Kraftstoffe im Luftverkehr, Ausschreibungen zur Förderung von mit Wasserstoff betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, gezielte Marktanreize für CO₂-freie Materialien sowie Lieferverträge für erneuerbaren Wasserstoff.

„Die Unterstützung für den Hochlauf von erneuerbarem Wasserstoff wird in der Anfangsphase nicht billig werden. Denn selbst bei einem CO₂-Preis von 100 bis 200 Euro pro Tonne ist grüner Wasserstoff noch nicht wettbewerbsfähig“, erklärte Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Daher die Empfehlung, bei der Förderung Prioritäten zu setzen und die Mittel vorrangig dort bereitzustellen, wo es einen unumstrittenen Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff geben werde. Dazu gehörten die Produktion von Stahl, Ammoniak und chemischen Grundstoffen in der Industrie, die Langstreckenluftfahrt und die Hochseeschifffahrt, aber auch die langfristige Stromspeicherung im Energiebereich und als Residuallast bei der Wärmeerzeugung in bestehenden Fernwärmesystemen.

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Speicher ermöglichen 80 Prozent Solarstromanteil im Elektroauto

Eine Analyse von EUPD Research zeigt, dass sich ohne Speicher bereits 39 Prozent des Bedarfs eines Elektroautos durch eine Photovoltaik-Anlage decken lassen. Photovoltaik-Speicher-Systeme können die Ladekosten drastisch reduzieren.

Bei einem durchschnittlichen Fahrprofil mit 14.000 Kilometern Laufleistung im Jahr – das entspricht 2.500 Kilowattstunden Stromverbrauch – reichen eine Photovoltaik-Anlage mit sieben Kilowatt Leistung und ein Heimspeicher mit sieben Kilowattstunden Nettokapazität aus, um ein Elektroauto auf das Jahr gerechnet zu gut 80 Prozent mit eigenem Solarstrom betreiben zu können. Das zeigt eine Analyse von EUPD Research. Dabei gehen die Analysten davon aus, dass das Auto wochentags ab 17:00 Uhr, samstags am Nachmittag und sonntags am Vormittag an der Ladestation angeschlossen ist.

Ein Wenigfahrer mit 5.000 km Fahrleistung und einem Strombedarf von 900 Kilowattstunden kommt bereits mit einer 6-Kilowatt-Anlage in Kombination mit einem 6-Kilowattstunden-Speicher auf einen ähnlichen Solarstromanteil. Ein Vielfahrer mit 5.000 Kilowattstunden Strombedarf benötigt eine 12-Kilowatt-Anlage mit entsprechender Speicherdimensionierung, um einen solchen Wert erzielen zu können, hat EUPD Research berechnet.

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Die „H2-Leiter“ zeigt, wo Wasserstoff Sinn macht

Ölkonzerne für H2, um E-Auto-Boom zu bremsen

Als vor einigen Jahren der führende Finanznachrichtendienst Bloomberg die Sparte „BNEF“ (Bloomberg New Energy Finance) speziell für die Energiewende eingerichtet hatte, stand Michael Liebreich am Steuer.
Inzwischen mit einem eigenen Beraterunternehmen selbständig, meldet sich der ausgewiesenen Kenner des Energiesektors zum Thema Wasserstoff zu Wort.

Einerseits präsentierte er seine H2-Leiter, (siehe Foto) die anschaulich mögliche H2-Einsatzbereiche von „unvermeidbar“ bis „unwirtschaftlich“ in eine Bewertungsskala einordnet. Wobei seiner Ansicht nach H2 primär in der Düngemittelproduktion verwendet werden sollte.

Wasserstoffleiter – © Liebreich Associates

Andererseits lies Liebreich mit der deutlichen Ansage aufhorchen, dass die Ölkonzerne vordringlich deswegen H2-PKW propagieren würden, um auf diese Weise den bereits voll durchgestarteten E-Auto-Boom zu verlangsamen.
Kaum verwunderlich werden in der H2-Leiter Wasserstoff-PKW keinerlei Chancen eingeräumt, und selbst H2-Fernverkehr-LKW nur eine halbe.

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Quelle: https://www.sonnenseite.com

Plug-in-Photovoltaikmodule: Solar-Guerilla wird salonfähig

Einfache Stecker-Solaranlagen für den Balkon boomen, seit sie vor zwei Jahren legalisiert wurden. Die Mini-Anlagen sind auch für Mietwohnungen geeignet. Innerhalb einiger Jahre kommt der dreistellige Kaufpreis wieder herein.

Viele Jahre lang hießen sie „Guerilla-Solaranlagen“: kleine Photovoltaik-Module, die man am Balkon installieren und einfach per Netzstecker anschließen konnte, um Strom für den Eigenverbrauch zu produzieren. Allerdings war ihre Verwendung nicht offiziell geregelt und bewegte sich daher rechtlich im Graubereich.

Seit 2019 ist das anders – und der Verkauf boomt. Nach einer aktuellen Schätzung versorgen sich bereits rund 100.000 Haushalte in Deutschland mit Solarstrom aus den Kleinanlagen.

Die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) hat den Markt für die „Stecker-Solaranlagen“ jüngst analysiert. Bei der Bundesnetzagentur seien zwar erst rund 10.000 dieser Anlagen offiziell registriert, tatsächlich sei aber eine Stückzahl von 100.000 realistisch.

„Der Markt für Stecker-Solar-Geräte entwickelt sich, in kleinem Maßstab, aber rasant“, schreibt HTW-Experte Joseph Bergner im Fachorgan PV Magazine. Geschätzt wird das Potenzial auf fünf Millionen Geräte.

„Wir erleben aktuell einen echten Boom“, kommentiert auch Christian Ofenheusle, Betreiber der Online-Plattform Machdeinenstrom.de, die an dem Projekt beteiligt war. Seit 2018 verdopple sich die Anzahl der hierzulande betriebenen Kleinanlagen jedes Jahr. Ebenso steige die Vielfalt der am Markt verfügbaren Modelle.

Die schnelle Verbreitung erklärt sich für Ofenheusle vor allem dadurch, dass die Balkonanlagen anders als größeren Anlagen auch für Miet- und Eigentumswohnungen geeignet seien. Die Plattform hat über 400 Modelle unter die Lupe genommen und in einem „Mini-Solar-Ranking“ miteinander verglichen.

Die Anlagen kosten je nach Größe zwischen 300 und 1.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die Befestigung am Balkongeländer oder eine Aufständerung, um einen besseren Winkel zur Sonne zu erreichen. Außerdem wird häufig verlangt, dass ein Installateur eine spezielle Steckdose („Wieland-Steckdose“) im Haus-Stromnetz anbringt, in die das Kabel der Anlage eingesteckt wird.

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Wie erneuerbarer Wasserstoff wettbewerbsfähig wird

Der Thinktank Agora Energiewende zeigt in einer gemeinsamen Studie mit dem Beratungsunternehmen Guidehouse die wichtigsten Politikinstrumente für die Markteinführung von grünem Wasserstoff und ihre Kosten auf.

Damit erneuerbarer Wasserstoff in der EU wettbewerbsfähig wird, fallen bis Ende des Jahrzehnts Fördersummen in Höhe von 10 bis 24 Milliarden Euro jährlich an. Das zeigt eine gemeinsame Studie von Agora Energiewende und Guidehouse. Um die Ausgaben für den Ausbau der erneuerbaren Wasserstoffproduktion ökonomisch sinnvoll zu gestalten, sollten Fördermittel zunächst in die Bereiche fließen, wo künftig unumstrittenen und unerlässlich Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff entsteht – etwa in der Industrie als Ersatz für Erdgas oder für Flugzeugtreibstoffe. Geeignete Politikinstrumente für die erfolgreiche Einführung von erneuerbarem Wasserstoff in diesen Bereichen sind laut der Studie etwa Klimaschutzverträge, sogenannte Carbon Contracts for Difference, eine Quote für strombasierte synthetische Kraftstoffe im Luftverkehr, Ausschreibungen zur Förderung von mit Wasserstoff betriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, gezielte Marktanreize für CO₂-freie Materialien sowie Lieferverträge für erneuerbaren Wasserstoff.

„Die Unterstützung für den Hochlauf von erneuerbarem Wasserstoff wird in der Anfangsphase nicht billig werden. Denn selbst bei einem CO₂-Preis von 100 bis 200 Euro pro Tonne ist grüner Wasserstoff noch nicht wettbewerbsfähig“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Daher müssen wir bei der Förderung Prioritäten setzen: Die Mittel müssen vorrangig für solche Bereiche bereitstehen, wo unumstritten Bedarf nach erneuerbarem Wasserstoff entsteht.“

Zu den Bereichen, wo künftig in jedem Fall erneuerbarer Wasserstoff zum Einsatz kommt, gehören die Produktion von Stahl, Ammoniak und chemischen Grundstoffen in der Industrie, die Langstreckenluftfahrt und die Hochseeschifffahrt, aber auch die langfristige Stromspeicherung im Energiebereich und als Residuallast bei der Wärmeerzeugung in bestehenden Fernwärmesystemen.

Wasserstoff wird heute bereits bei der Ölraffination sowie bei der Herstellung von Ammoniak und Methanol eingesetzt. Die Europäische Union verbraucht jährlich 340 Terawattstunden an Wasserstoff. Dieser wird nahezu ausschließlich mittels fossiler Brennstoffe wie Erdgas hergestellt und ist somit ein bedeutender Verursacher von Treibhausgasen. Eine klimaneutrale Alternative ist Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien, der per Elektrolyse unter Einsatz von 100 Prozent grünem Strom erzeugt wird.

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Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2021: Erzeugung aus Wind rückläufig

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat die Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2021 vorgestellt, die aus der Datenplattform Energy-Charts hervorgehen.

Mit einem Anteil von 47,9 Prozent an der Nettostromerzeugung zur öffentlichen Stromversorgung – also dem Strommix, der aus der Steckdose kommt – lag die Erzeugung aus erneuerbaren Energien deutlich unter dem Vorjahr (55,8 Prozent). Solar- und Windenergieanlagen speisten gemeinsam 87,3 Terawattstunden (TWh) in das öffentliche Netz ein, gegenüber 102,9 TWh im ersten Halbjahr 2020. Dies lag vor allem am starken Rückgang der Windkraft um 20,5 Prozent. Die Stromproduktion aus Braunkohle (+ 37,6 Prozent), Steinkohle (+ 38,9 Prozent), Gas (+18,6 Prozent), Wasserkraft (+15,9 Prozent) und Kernenergie (+7,1 Prozent) stieg dagegen an.

Stromerzeugung und Last nähern sich Niveau vor Corona an

Nachdem im ersten Halbjahr 2020 die Stromerzeugung und die Last aufgrund der durch die Corona-Pandemie rückläufigen Industrieproduktion zurückgegangen war, lagen sie 2021 wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Die Last lag im ersten Halbjahr bei 248,5 TWH (1. Halbjahr 2019: 245,7 TWh), nachdem sie 2020 Corona-bedingt auf 234,2 TWh gefallen war. Die Stromproduktion stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 von 242, 7 TWh auf 252,0 TWH an, lag aber noch unter dem Niveau von 2019 (264,5 TWh). Der Export stieg leicht von 7,5 auf 9,1 TWh, die wichtigsten Abnehmerländer waren Österreich, Frankreich, Luxemburg und die Schweiz.

Erzeugung aus Wind rückläufig

Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr ca. 28,31 TWh in das öffentliche Netz ein, eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (27,9 TWh). Die Solarstromanlagen hatten damit einen Anteil von 11,2 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Die Windenergie ging wetterbedingt deutlich um 20,5 Prozent bzw. 15,2 TWh zurück auf 58,98 TWh, sie blieb aber mit Abstand wichtigste erneuerbare Energiequelle. Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (67,2 TWh) war die Erzeugung schwächer. Insgesamt waren die Jahre 2019 und 2020 eher überdurchschnittliche Windjahre, während 2021 bisher eher unterdurchschnittlich war. Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr 11,10 TWh, ein Plus von 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (9,5 TWh). Aus Biomasse wurden ca. 22,4 TWh produziert, ein leichter Rückgang um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2020 ca. 120,8 TWh, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr (136,1 TWh). Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d. h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei ca. 47,9 Prozent und damit deutlich unter dem ersten Halbjahr 2020 (55,8%).

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Erdgasheizungen könnten Ziel der Klimaneutralität bis 2040 gefährden

Plattform EE BW: Wärmenetze mit Speichern zügig ausbauen und andere regenerative Einzelheizungen nutzen. Auf grünen Wasserstoff sollten Gebäudeeigentümer eher weniger setzen.

Baden-Württemberg soll bis 2040 klimaneutral werden. Besonders viel zu tun ist in den nächsten 19 Jahren im Wärmesektor. Hier stammt aktuell nur knapp ein Sechstel der verbrauchten Wärme aus erneuerbaren Energien. Doch auf welche Technologie sollten Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen künftig setzen? Erneuerbare Wärmenetze und regenerative Einzelheizungen wie Wärmepumpen werden Gebäudeheizungen eine große Rolle spielen. Drauf weist die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg hin. Auf grünen Wasserstoff sollten Gebäudeeigentümer eher weniger setzen: An dem erneuerbaren Gas haben viele Akteure Interesse. Da das Gas noch lange knapp und teuer bleiben wird, kommt es vermutlich erst einmal in der Industrie und in der Mobilität zum Einsatz. Neue Erdgasheizungen sind daher wahrscheinlich eine ökologische und finanzielle Fehlkalkulation, so die Branchenverband.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung in Baden-Württemberg ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. „Baden-Württemberg strebt an, zum Ende der nächsten Dekade klimaneutral zu sein. Das erfordert einen deutlich schnelleren Zubau der erneuerbaren Energien, damit der Strom-, Wärme-, und Mobilitätssektor bis dahin weitestgehend ohne Treibhausgasausstoß versorgt wird“, erklärt Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW. In diesem Punkt sind sich praktisch alle Experten einig.

Sorgenkind Wärmewende – der Südwesten geht es jetzt an

Das größte Sorgenkind beim Umbau hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung ist der Wärmesektor. In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch aktuell bei nur 15,7 Prozent. Deshalb ist ein schneller Ausbau regenerativer Wärmenetze und die Nutzung industrieller Abwärme in Städten und Dörfern und eine zügige Dekarbonisierung der großen Fernwärmenetze eine der wichtigsten Aufgaben dieser Legislaturperiode. Zweiter Baustein sind regenerative Einzelheizungen, vor allem dort, wo Wärmenetze keinen Sinn machen, weil zu wenig Wärme verbraucht wird.

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Photovoltaics Report informiert über Fakten zur Solarenergie weltweit

Seit zehn Jahren veröffentlicht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, unterstützt durch die PSE Projects GmbH, regelmäßig den Photovoltaics Report, kurz PV Report.

Dieser stellt die wichtigsten Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, der Europäischen Union und weltweit zusammen und dokumentiert damit insbesondere die Entwicklung des Photovoltaikmarkts, der Solarzellen- und Moduleffizienz sowie der Preise in den letzten Jahrzehnten. Die neuste Ausgabe ist seit heute auf der Internetseite des Instituts frei zugänglich.

Das Ziel des PV Reports ist es, Daten verschiedenster Quellen in einem Bericht aufzubereiten und damit leicht zugänglich zu machen. Prof. Dr. Andreas Bett, Institutsleiter am Fraunhofer ISE dazu: »Ursprünglich hatten wir dies als einen Service für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begonnen, weil wir selbst gemerkt haben, wie zeitaufwändig es ist, an vertrauenswürdige Fakten zum Photovoltaik-Markt heranzukommen. Als Solarforschungsinstitut tragen wir gerne zu einer objektiven Diskussionsgrundlage bei, indem wir diese von uns geprüften und möglichst verständlich aufbereiteten Zahlen für alle bereit stellen.«

Die neuste Version des PV Reports enthält neben den aktualisierten Zahlen zu Photovoltaikproduktion, -installation und Performance auch Daten, die in dieser Ausgabe zum ersten Mal zusammengetragen wurden. Die energetische Amortisationszeit (»energy payback time«) gibt beispielsweise die Zeitspanne an, die ein Kraftwerk betrieben werden muss, um die investierte Energiemenge bereitzustellen. Der Photovoltaics Report zeigt zum ersten Mal die historische Entwicklung sowie vergleichbare Werte für verschiedene Regionen. So liegt die »energy payback time« für Dachanlagen mit in China produzierten Siliciumsolarmodulen und einer Effizienz von 19,9 Prozent in Europa bei 1 bis 1,3 Jahren und weltweit zwischen 0,44 (Indien) und 1,42 Jahren (Kanada).

Neu hinzugekommen ist auch eine europäische Übersichtskarte, auf der die Produktionskapazitäten entlang der PV-Wertschöpfungskette für Material, Solarzellen und PV-Module in den einzelnen Mitgliedsstaaten verzeichnet sind. Daraus wird ersichtlich, dass insbesondere im Modulbereich Produktionsstätten in vielen europäischen Ländern in Betrieb sind – mit einer Gesamtkapazität von ca. 7 Gigawatt (GW) pro Jahr. Ebenso gibt es aktuell Produktionskapazitäten für umgerechnet 50 GW solare Leistung pro Jahr für Siliciummaterial. Produktionsstätten für Solarzellen (aktuell circa 1 GW pro Jahr) werden derzeit erweitert.

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Zum vollständigen Photovoltaics Report

Die weltweite Stromnachfrage wächst schneller als die erneuerbaren Energien..

… was zu einem starken Anstieg der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen führt.

Der neue IEA-Bericht sieht einen Anstieg der Stromnachfrage um 5% im Jahr 2021, wobei fast die Hälfte des Anstiegs durch fossile Brennstoffe, insbesondere Kohle, gedeckt wird, was die CO2-Emissionen des Stromsektors im Jahr 2022 auf ein Rekordniveau zu treiben droht.

Die erneuerbaren Energien wachsen schnell, reichen aber nicht aus, um den starken Anstieg der weltweiten Stromnachfrage in diesem Jahr zu befriedigen. Dies führt zu einem starken Anstieg der Nutzung von Kohlestrom, der die Kohlendioxidemissionen des Stromsektors im nächsten Jahr auf ein Rekordniveau treiben könnte, so ein neuer Bericht der Internationalen Energieagentur.

Nach einem Rückgang um etwa 1% im Jahr 2020 aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie wird die weltweite Stromnachfrage 2021 um fast 5% und 2022 um 4% steigen – angetrieben durch die globale wirtschaftliche Erholung – laut der neuesten Ausgabe des halbjährlichen Strommarktberichts der IEA, der soeben veröffentlicht wurde. Der Großteil des Anstiegs der Stromnachfrage wird voraussichtlich aus dem asiatisch-pazifischen Raum kommen, vor allem aus China und Indien.

Basierend auf den aktuellen politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Trends wird die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – einschließlich Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik – in den nächsten zwei Jahren weltweit stark wachsen – um 8% im Jahr 2021 und um mehr als 6% im Jahr 2022. Doch selbst bei diesem starken Wachstum werden die erneuerbaren Energien nur etwa die Hälfte des prognostizierten Anstiegs der weltweiten Stromnachfrage in diesen beiden Jahren decken können, so der neue IEA-Bericht.

Die Stromerzeugung auf Basis fossiler Brennstoffe wird im Jahr 2021 45 % und im Jahr 2022 40 % der zusätzlichen Nachfrage abdecken, der Rest entfällt auf die Kernkraft. Infolgedessen werden die Kohlenstoffemissionen des Stromsektors – die sowohl 2019 als auch 2020 gesunken sind – 2021 voraussichtlich um 3,5 % und 2022 um 2,5 % steigen, was sie auf ein Allzeithoch bringen würde.

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