Aurora Energy Research erwartet in Europa Verachtfachung der Wasserstoff-Nachfrage bis 2050

Mit seiner ehrgeizigen Wasserstoffstrategie und wachsenden Solar- und Windkapazitäten entwickelt sich Deutschland den Analysten zufolge zum attraktivsten Markt für Investitionen in Europa. Der Umsatz mit Wasserstoff soll 2050 europaweit bei 120 Milliarden Euro liegen.

Experten des britischen Analystenhauses Aurora Energy Research haben in einer Studie den europaweiten Wasserstoffmarkt analysiert und seine Entwicklung bis 2050 modelliert. Demnach dürfte der Bedarf an Wasserstoff in Europa bis 2050 auf 2500 Terawattstunden pro Jahr steigen – achtmal so viel wie heute. Daraus ergibt sich ein Marktvolumen mit einem Umsatz von 120 Milliarden Euro pro Jahr.

Bislang wird Wasserstoff in größerem Umfang praktisch ausschließlich in der Industrie verwendet, vor allem in der Ammoniakproduktion und in Raffinerien. Der Aurora-Analyse zufolge wird sich allein dieser industrielle Bedarf bis 2050 auf bis zu 700 Terawattstunden mehr als verdoppeln. Dazu kommt in den 2030er und 2040er Jahren ein erhebliches Potenzial für die Nutzung von Wasserstoff im Verkehr, vor allem in schweren Nutzfahrzeugen sowie Zügen und möglicherweise Flugzeugen sowie als Ersatz für Erdgas zur Wärmeerzeugung.

Der jährliche Gesamtverbrauch in Europa liegt derzeit bei 327 Terawattstunden, wovon der größte Anteil auf Deutschland, die Niederlande und Frankreich entfällt. Bisher wird dieser Wasserstoff fast ausschließlich durch Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de

Energieverbrauch in Deutschland sinkt 2020 um sieben Prozent

Der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zufolge haben die erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen dieses Jahres deutlich zugelegt. Sie haben jetzt einen Anteil von fast 17 Prozent am gesamten deutschen Primärenergieverbrauch. Die energiebedingten CO2-Emissionen sinken um zehn Prozent.

Die energiebedingten CO2-Emissionen in Deutschland werden nach Schätzung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) 2020 um knapp 72 Millionen Tonnen sinken – ein Minus von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das liegt zum einen am stark zurückgegangenen Energieverbrauch: Mit 11.920 Petajoule sinkt der Verbrauch im Jahresvergleich um knapp sieben Prozent. Zum anderen schlägt sich hier die Verschiebung des Energiemix hin zu den Erneuerbaren sowie, mit Abstrichen, zu Erdgas nieder. Sollte der Verlauf der Corona-Pandemie noch weitere Maßnahmen erzwingen, rechnet die AGEB mit einem noch stärkeren Rückgang bei Energieverbrauch und CO2-Ausstoß.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres sank der Primärenergieverbrauch um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dafür sind der AGEB zufolge vor allem die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie verantwortlich. Hinzu kamen langfristige Trends wie die weitere Zunahme der Energieeffizienz sowie die im Jahresdurchschnitt bisher etwas höheren Temperaturen.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch stieg in den ersten neun Monaten um insgesamt 3 Prozent. Der Zuwachs beruht überwiegend auf der witterungsbedingt höheren Stromerzeugung aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen. Die Erneuerbaren haben jetzt einen Anteil von fast 17 Prozent am gesamten Primärenergieverbrauch. Mineralöl kommt auf 35,6 Prozent, Erdgas auf 25,4 Prozent und Stein- und Braunkohle zusammen auf 14,8 Prozent.

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Neue Studie sieht große Vorteile von grünem Wasserstoff aus heimischer Produktion gegenüber Importen

Wuppertal Institut und DIW Econ kommen in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass importierter grüner Wasserstoff nicht zwingend günstiger ist als in Deutschland produzierter. Eine stark auf die heimische Erzeugung ausgerichtete Wasserstoff-Strategie könnte bis 2050 bis zu 800.000 Arbeitsplätze schaffen.

Die im vergangenen Juni von der Bundesregierung vorgelegte Nationale Wasserstoffstrategie setzt, zumindest kurz- und mittelfristig, stark auf Importe. Ist das wirklich der richtige Weg? Oder sollte nicht vielmehr die heimische Erzeugung von grünem Wasserstoff stärker forciert werden? Fragen wie diese haben jetzt Experten von Wuppertal Institut und DIW Econ in einer Studie untersucht. Das Resümee: Es trifft nicht zu, dass importierter Wasserstoff allgemein günstiger ist, entscheidend sind je nach Herkunftsland die tatsächlich realisierbaren Strom- und Transportkosten.

Wird der grüne Wasserstoff stattdessen im eigenen Land produziert, wird dies zudem eine positive Beschäftigungswirkung und Wertschöpfung entfalten, heißt es in der vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) in Auftrag gegebenen Studie. Mit der Erreichung der Klimaziele 2050 beträgt die zusätzliche Wertschöpfung bis zu 30 Milliarden Euro im Jahr 2050 – unter der Voraussetzung, dass der Wasserstoff-Bedarf zu 90 Prozent aus heimischer Produktion gedeckt wird. Insgesamt bis zu 800.000 Arbeitsplätze könnten in diesem Fall geschaffen werden.

Auch eine im vergangenen Frühjahr veröffentlichte Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE kommt zu dem Ergebnis, dass grüner Wasserstoff „made in Germany“ Vorteile gegenüber Importen haben kann. Optimalerweise sollten 60 bis 70 Prozent des 2050 benötigten Wasserstoffs in Deutschland produziert werden, 30 bis 40 Prozent importiert.

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Quelle: https://www.pv-magazine.de