Noch immer spielen die Modulpreise verrückt – mit normalen Marktmechanismen hat das allerdings kaum noch etwas zu tun. Nachdem es im vergangenen Monat schon danach aussah, dass sich die Abwärtsspirale der Preise verlangsamt, hat sie wieder Fahrt aufgenommen. Offenbar war es noch kein Trend, sondern nur eine kurze Verschnaufpause. Wieder haben die Preise in nur einem Monat um teilweise zweistellige Prozentwerte nachgegeben, was als historisch bezeichnet werden kann. Noch nie in der Geschichte der Photovoltaik, also seit Beginn moderner Aufzeichnungen, sind Modulpreise in so kurzer Zeit so stark gefallen und haben ein so niedriges Niveau erreicht. Doch ein Ende ist noch nicht absehbar, die Gründe dafür folgen. Es lassen sich hier durchaus Parallelen zum Temperaturanstieg in der Erdatmosphäre und den dabei verzeichneten Rekorden ziehen, allerdings lässt sich die Fehlentwicklung bei den Modulpreisen viel leichter stoppen und sogar umkehren.
Wie das Klima in der Welt ist auch das Klima im europäischen Photovoltaik-Markt überhitzt. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Photovoltaik-Nachfrage ist verhalten, wird sich eventuell noch weiter abkühlen – das stellt noch keine Besonderheit dar. Die Lagerbestände sind allerorts hoch und sollen zum Quartalsende zur Bilanzverbesserung abgebaut werden. Dazu werden Sonderpreise ausgelobt, um den Verkauf anzukurbeln – auch das ist nicht neu und passiert beinahe in jedem Jahr zum Winter hin. Allein die Panik, die sich im Markt breit gemacht zu haben scheint, ist außergewöhnlich. „Alles muss raus, egal zu welchem Preis!“ – scheint die Devise zu sein, aber warum eigentlich?