Eine Milliarden Elektroautos weltweit erhöhen Strombedarf um neun Prozent

Die Analysten von BloombergNEF haben berechnet, wie sich das erwartete Wachstum auf den Stromverbrauch auswirkt. Die Prognosen zeigen, dass die Erhöhung durchaus zu verkraften ist.

Das Energie-Marktforschungsunternehmen Bloomberg New Energy Finance (NEF) schätzt, dass sich die Zahl der zugelassenen Elektroautos auf 730 bis 1000 Millionen bis 2040 erhöhen wird. Angesichts der schon heute stark strapazierten Stromnetze – man denke nur an die Hitzewelle und ihre Folgen in diesem Sommer im „Tesla-Land“ Kalifornien – stellt sich damit zugleich die Frage, ob die Netze dadurch nicht heillos überlastet wären. Und wie viel Strom würde eigentlich gebraucht?

Strombedarf erhöht sich durch Elektroautos nur moderat

Colin McKerracher, leitender Analyst bei BloombergNEF, hat darauf laut „teslamag.de“ eine Antwort, die viele überraschen dürfte: Er geht davon aus, dass sich der Strombedarf bei einer Milliarde Elektroautos gerade mal um neun Prozent erhöhen würde. Rechne man den elektrischen Schwerlastverkehr und Elektrobusse hinzu, käme man auf 15 Prozent. Beides klingt verkraftbar und auch Analyst McKerracher sieht darin kein Problem. Er ist sogar überzeugt davon, dass man es bei entsprechender Vorbereitung verkraften könnte, wenn 2050 fast alle elektrisch unterwegs wären, womit die Steigerung des Strombedarfs bei 27 Prozent im Vergleich zu heute liegen würde.

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Bertelsmann „Jobmonitor“: Fachkräfte für Photovoltaik-Anlagen händeringend gesucht – Online-Stellenanzeigen seit 2019 mehr als verdoppelt

Seit 2019 sind die Online-Stellenausschreibungen im Photovoltaik-Bereich auf fast 52.000 gestiegen. Gesucht sind vor allem Dachdecker und SHK-Handwerker, Bauelektriker und Projektleiter. Aber auch Quereinsteiger haben Chancen, da immer mehr Unternehmen auch selbst ausbilden.

Der Fachkräftemangel treibt die Solarbranche seit längerem um. Es gibt verschiedene Initiativen, um mehr Menschen in die Industrie zu locken, doch die Konkurrenz ist groß. Handwerker und Fachkräfte werden in vielen Branchen gesucht. Der „Jobmonitor“ der Bertelsmann Stiftung gibt nun einen Eindruck, wie groß der Mangel ist und wo vor allem gesucht wird. Für die Studie haben die Autoren rund 14 Millionen Online-Stellenanzeigen von Jahre 2019 bis Juni 2023 ausgewertet.

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Fossile Energien waren 2022 für mehr als die Hälfte der Inflation in Europa verantwortlich

Einer Analyse des Think Tanks Dezernat Zukunft zufolge schlugen sich die hohen Preise für fossilen Energien auch indirekt nieder. So trugen sie etwa zu den Preissteigerungen bei Lebensmitteln bei. Die Erneuerbaren dagegen haben die europäischen Bürger um 95 Milliarden Euro entlastet.

Etwa die Hälfte der Inflation 2022 ist auf höhere Energiekosten zurückzuführen. Davon entfällt der überwiegende Teil auf Preissteigerungen bei den fossilen Energien. Neben der direkten Auswirkung auf die Inflation kommen noch indirekte Effekte auf andere Preise, vor allem von Lebensmitteln. Rechnet man die direkten und indirekten Auswirkungen zusammen, waren die fossilen Energien 2022 für mehr als die Hälfte der Inflation in Europa verantwortlich. Das zeigt eine Analyse des Dezernat Zukunft, ein unter anderem von der European Climate Foundation finanzierter Think Tank zur Geld-, Finanz- und Wirtschaftspolitik.

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Aus Alt mach Neu: ZSW will Solarmodulen ein zweites Leben schenken

Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts „RENEW“ ist es, gebrauchte Solarmodule effektiver und mit hohem Durchsatz zu prüfen sowie Reparaturmöglichkeiten zu entwickeln. Damit soll die Entsorgungsmenge von Solarmodule reduziert werden. Das ZSW geht auch von einer hohen Nachfrage der Second-Life-Solarmodule aus.

Der Titel des Forschungsprojekts „RENEW“ sagt eigentlich schon alles aus. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) will mit mehreren Partnern gebrauchte Solarmodule reparieren und ein zweites Leben ermöglichen. Dabei gehe es um die Entwicklung effektiverer Prüfmethoden und neuer Reparaturmöglichkeiten, wie das ZSW zu dem auf drei Jahre angelegten und vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Vorhaben. Die Abkürzung „RENEW“ stehe daher für die Reparatur und Wiederverwendung von Photovoltaik-Modulen.

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VDI rechnet mit 13 Gigawatt Photovoltaik-Zubau 2023

In seinem aktuellen Statusreport werden auch die Herausforderungen für die Stromnetzes der Zukunft thematisiert. Zudem werden passenden Rahmenbedingungen für eine Photovoltaik-Produktion in Deutschland gefordert.

Das Ziel der Bundesregierung von einem Photovoltaik-Zubau von neun Gigawatt in diesem Jahr sind bereits übererfüllt. Der VDI geht in seinem am Mittwoch veröffentlichten Statusreport von einem Zubau von rund 13 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in diesem Jahr aus. “Die Marktdynamik belegt das starke Interesse der Bevölkerung und der Investorinnen und Investoren an der klimaneutralen Solarstromerzeugung und das große Entwicklungspotenzial des Photovoltaik-Marktes, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, erklärte Gerhard Stryi-Hipp, Co-Vorsitzender des VDI-Fachausschusses Regenerative Energien und Mitarbeiter des Fraunhofer ISE. Zugleich seien mit der hohen Zubaudynamik auch Herausforderungen verbunden. „Damit die hohe Versorgungssicherheit auch bei weiter steigenden Anteilen von fluktuierendem Solar- und Windstrom erhalten bleibt, muss der Energiemarkt zwingend weiterentwickelt werden“, so Stryi-Hipp weiter.

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Mal etwas Dampf aus dem Kessel lassen

Noch immer spielen die Modulpreise verrückt – mit normalen Marktmechanismen hat das allerdings kaum noch etwas zu tun. Nachdem es im vergangenen Monat schon danach aussah, dass sich die Abwärtsspirale der Preise verlangsamt, hat sie wieder Fahrt aufgenommen. Offenbar war es noch kein Trend, sondern nur eine kurze Verschnaufpause. Wieder haben die Preise in nur einem Monat um teilweise zweistellige Prozentwerte nachgegeben, was als historisch bezeichnet werden kann. Noch nie in der Geschichte der Photovoltaik, also seit Beginn moderner Aufzeichnungen, sind Modulpreise in so kurzer Zeit so stark gefallen und haben ein so niedriges Niveau erreicht. Doch ein Ende ist noch nicht absehbar, die Gründe dafür folgen. Es lassen sich hier durchaus Parallelen zum Temperaturanstieg in der Erdatmosphäre und den dabei verzeichneten Rekorden ziehen, allerdings lässt sich die Fehlentwicklung bei den Modulpreisen viel leichter stoppen und sogar umkehren.

Wie das Klima in der Welt ist auch das Klima im europäischen Photovoltaik-Markt überhitzt. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Photovoltaik-Nachfrage ist verhalten, wird sich eventuell noch weiter abkühlen – das stellt noch keine Besonderheit dar. Die Lagerbestände sind allerorts hoch und sollen zum Quartalsende zur Bilanzverbesserung abgebaut werden. Dazu werden Sonderpreise ausgelobt, um den Verkauf anzukurbeln – auch das ist nicht neu und passiert beinahe in jedem Jahr zum Winter hin. Allein die Panik, die sich im Markt breit gemacht zu haben scheint, ist außergewöhnlich. „Alles muss raus, egal zu welchem Preis!“ – scheint die Devise zu sein, aber warum eigentlich?

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Empa-Forscher will Hybrid aus Flow- und Lithium-Ionen-Batterie entwickeln

Redox-Flow-Batterien können eine Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien werden, um kostengünstig Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen zwischenzuspeichern. Mit einem „cleveren Materialdesign“ lässt sich auch der bisherige Pferdefuß der Technologie, die Energiedichte, erheblich steigern. Der Schlüssel liegt in der richtigen Kombination der Materialien.

Redox-Flow-Batteriespeicher sind keine neue Erfindung, dennoch haben sie bislang nur einen sehr geringen Marktanteil erreicht. Dabei benötigen sie im Gegensatz zu dominierenden Lithium-Ionen-Batterien keine seltenen Erden oder kritischen Rohstoffe wie Kobalt. Sie nutzen Tanks mit ungiftigen Elektrolytflüssigkeiten, die ungiftig, leicht skalierbar und nicht brennbar sind. Der Lade- und Entladevorgang geschieht nicht in den Tanks selbst, sondern die Elektrolyte werden durch eine elektrochemische Zelle gepumpt. Allerdings weisen die Redox-Flow-Batterien bislang allgemein eine sehr geringe Energiedichte auf.

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Wie steht die Branche zur Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind gefragt. Kunden wollen sie einbauen lassen und suchen Hilfe bei In­stallateuren. Doch wie kommen diese mit den Anfragen zurecht? Eine pv magazine-Umfrage zeigt: Aus Zurückhaltung und Skepsis werden gute, persönliche und praktische Erfahrungen. Doch obwohl die Technik oft überzeugt, steht die Branche weiter unter großem Druck.

Wie steht das Handwerk zur Wärmepumpe? pv magazine hat In­stallateure im Juli und August dazu aufgerufen, ihre Einschätzung abzugeben. Die gute Nachricht ist, 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der Wechsel zur Wärmepumpe in Bestandsgebäuden meist problemlos möglich ist, oft sogar ohne umfangreichen Austausch der Heizkörper. Gegenüber unserer letzten Umfrage im November 2020 hat sich diese Einschätzung fast verdoppelt. Damals waren nur 27 Prozent der Befragten dieser Meinung. Kein einziger unserer Befragten sieht noch die Notwendigkeit, bei Gasheizungen zu verharren, bis diese auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden können. Selbst in älteren Mehrfamilienhäusern kommen schon Wärmepumpen zum Einsatz. 32 Prozent der Teilnehmer haben schon an entsprechenden Projekten mitgearbeitet.

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Bundestag beschließt den Bau des Wasserstoffkernnetzes

Der Deutsche Bundestag hat das Energiewirtschaftsgesetz den EU-Vorgaben angepasst. Darin enthalten ist auch ein Beschluss, der den Startschuss zum Ausbau des Wasserstoffkernnetzes gibt. Drei Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes sollen die Fernleitungsbetreiber bereits in die Genehmigungsphase eintreten.

Mit den Stimmen der Ampelkoalition bestehend aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP, beschloss der Bundestag am Freitag eine Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Zuvor sei Kabinettsentwurf im Ausschuss für Klimaschutz und Energie noch geändert werden. Die Unionsparteien CDU und CSU, sowie die Abgeordneten der AfD Fraktion stimmten gegen das Gesetz. Die Abgeordneten der Linken enthielten sich.

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Dena will Agri-Photovoltaik in Deutschland auf die Füße helfen

In einem Impulspapier hat die Deutsche Energie-Agentur vier zentrale Handlungsfelder benannt, mit denen der Markthochlauf gelingen kann. Dann wird bis 2025 ein Zubau von bis zu einem Gigawatt an EEG-geförderten und ungeförderten Agri-Photovoltaik-Anlagen prognostiziert.

Agri-Photovoltaik-Anlagen in Deutschland, Impulspapier Deutsche Energie-Agentur, November 2023Bislang führt Agri-Photovoltaik in Deutschland ein Schattendasein. Nach Erhebungen der Deutschen Energie-Agentur Dena sind gerade einmal Anlagen mit insgesamt 16 Megawatt, überwiegend um verhältnismäßig kleinere Forschungsanlagen, in Deutschland installiert. Das Potenzial sei aber enorm: So prognostiziert die Dena in dem am Donnerstag veröffentlichten Impulspapier „Welche Mehrwerte kann die Agri-PV für die Energie- und Agrarwende bieten?“ einen Zubau von bis zu einem Gigawatt an geförderten und ungeförderten Agri-Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. Vier zentrale Handlungsfelder seien wesentlich, um den Markthochlauf zu unterstützen.

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