Ampel-Aus: Verbände warnen vor Hängepartien in der Energiepolitik

Nach dem Bruch der Koalition aus SPD, Grünen und FDP steht Deutschland ohne eine handlungsfähige Regierung da. Verbände aus der Photovoltaik-, Speicher- und Erneuerbaren-Branche warnen vor Stillstand und parteitaktischen Verzögerungen bei energiepolitischen Entscheidungen.

Morgens gewinnt Donald Trump die US-Wahlen, abends steht Deutschland ohne handlungsfähige Regierung da. So einen Verlauf des gestrigen Mittwochs haben sich wohl die Wenigstens vorgestellt. Nach der Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem anschließenden Rückzug aller FDP-Minister aus dem Kabinett sind von der einstigen Ampel nur noch SPD und Grüne übrig. Sie verfügen allerdings nicht über die Mehrheit der Stimmen im Bundestag, zusammen stellen sie 324 der 733 Abgeordneten. Für die Verabschiedung neuer Gesetze müssen sie sich Mehrheiten beschaffen, sofern Scholz an seinem Plan festhält, erst Mitte Januar 2025 die Vertrauensfrage zu stellen und damit wohl den Weg für Neuwahlen frei zu machen.

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Forscher bauen Vollperowskit-Tandemsolarzelle mit 28,2 Prozent Wirkungsgrad

Ein internationales Forschungsteam hat auf Basis einer Perowskit-Topzelle mit breiter Bandlücke und einem Wirkungsgrad von 20,5 Prozent eine ein Quadratzentimeter große Vollperowskit-Tandemsolarzelle mit 28,2 Prozent Wirkungsgrad entwickelt. Das ist der höchste Wirkungsgrad, der bisher für Vollperowskit-Solarzellen dieser Größe gemeldet wurde.

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der chinesischen Universität Nanjing hat eine 1,05 Quadratzentimeter große Perowskit-Tandemsolarzelle mit einem Wirkungsgrad von 28,2 Prozent hergestellt. „Wir haben uns auf die Leistungsminderung konzentriert, die bei reinen Perowskit-Tandemsolarzellen während des Skalierungsprozesses von 0,05 auf 1 Quadratzentimeter auftritt. Daher besteht unsere Herausforderung darin, großflächige hocheffiziente Perowskit-Tandemgeräte herzustellen. Wir sind der Meinung, dass wir uns zunächst auf die Schnittstellenprobleme bei Perowskit-Solarzellen mit breiter Bandlücke konzentrieren müssen“, sagte Yurui Wang, der Erstautor der Studie, gegenüber pv magazine.

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Bitcoins aus Solarstrom: Telekom-Tochter testet „digitale monetäre Photosynthese“ in Deutschland

Überschüssiger Photovoltaik-Strom, der nicht eingespeichert werden kann, muss nicht unbedingt abgeregelt werden. Rechenzentren an den richtigen Stellen im Netz können lokale Netzüberlastungen auflösen und dabei digitale Werte generieren, sagt die Telekom-Tochter MMS. Bitcoins könnten dabei zum Beispiel entstehen. Ein derartiges Projekt wird gerade in Baden-Württemberg aufgebaut.

Bitcoins können dabei helfen, Produktionsüberschüsse erneuerbarer Energien auszugleichen. Die sogenannte Mining-Infrastruktur, also ein Rechenzentrum, hat einen hohen Energiebedarf. Mit geschätzten 173 Terawattstunden im Jahr 2024 ließe sich mit dem Strombedarf für das Bitcoin-Mining alternativ auch das Land Polen komplett mit Strom versorgen. Richtet man den Betrieb des Rechenzentrums jedoch an lokalen Produktionsüberschüssen von erneuerbaren Energien aus, wirkt Bitcoin-Mining netzstabilisierend, verbrennt nicht zusätzlich fossile Energieträger und schafft digitale Werte, so die Hoffnung.

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Studie untersucht Auswirkung von Carsharing auf die Stromversorgung mit Erneuerbaren

Die Nutzung der Batterien von Elektroautos als Speicher für Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen würde durch weit verbreitetes Carsharing signifikant beeinflusst. Unterm Strich blieben die negativen Auswirkungen aber geringer als die positiven.

Der Elektrifizierung des Individualverkehrs ist ein Schlüssel für das Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor. Gleichzeitig gelten die Batterien von Elektroautos als wichtige Flexibilität für den Aufbau einer vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Stromversorgung – am besten, wenn sie nicht unkontrolliert geladen werden, sondern mehr oder minder „smart“, also möglichst dann, wenn reichlich Strom im Netz ist. Und am allerbesten sogar auf bidirektionale Art mit der Nutzung als Speicher nicht nur fürs Auto, sondern auch für andere Verbraucher.

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Verbraucherschützer warnen vor höheren Kosten für intelligente Messsysteme

Die aktuellen Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums erschweren aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands die Teilhabe an der Energiewende gerade für Verbraucher ohne Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe oder E-Ladestation. Auch der Bundesverband Neue Energiewirtschaft fordert eine kostengünstige Lösung für Smart Meter.

Dynamische Stromtarife können sich für viele Haushalte lohnen, zeigt ein Gutachten im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Um deren Verbraucherfreundlichkeit zu verbessern, schlägt das Gutachten verschiedene Maßnahmen vor, darunter den flächendeckenden Einbau intelligenter Messsysteme. Dieser werde ohnehin von der Mehrheit der Haushalte befürwortet. Allerdings will die Bundesregierung beim Roll-out auf die Bremse treten. Einer geplanten Änderung des Messstellenbetriebsgesetzes zufolge soll die Smart-Meter-Pflicht ab 2025 erst für Verbraucher mit einem Stromverbrauch von mindestens 10.000 Kilowattstunden pro Jahr statt wie bisher 6000 Kilowattstunden gelten – und wer freiwillig einen solchen Zähler einbauen lassen will, soll sowohl für den Einbau als auch für den laufenden Betrieb deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.

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Bauherren in Deutschland bevorzugen Wärmepumpen

In knapp zwei Dritteln der 2023 fertig gestellten deutschen Wohnimmobilien dienen Elektro-Wärmepumpen als Heizung. 2013 war nach Zahlen des BDEW der Anteil nur halb so hoch.

Die Elektrifizierung im Bereich der Wärmeversorgung schreitet voran, meldet der BDEW und verweist auf Zahlen zu neu gebauten Immobilien im Jahr 2023. Demnach wurden in 64,6 Prozent der im vergangenen Jahr fertig gestellten Ein- und Mehrfamilienhäuser Elektro-Wärmepumpen als Heizsystem installiert. Gasheizungen kamen auf einen Anteil von 20,3 Prozent. Weitere Varianten sind Fernwärmesysteme mit 8,2 Prozent, Holz- oder Holzpelletheizungen mit 3,7 Prozent, Stromheizungen mit 1,8 Prozent und Solarthermie mit 0,5 Prozent. Den Anteil von Ölheizungen beziffert der BDEW mit 0,3 Prozent.

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Aktualisierter Notstromleitfaden berücksichtigt erstmals Lösungen jenseits des klassischen Diesel-Aggregats

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat den Leitfaden, der sich an Unternehmen und Behörden richtet, in Kooperation mit der DKE überarbeitet. Erneuerbare Energien, Batteriespeicher und Inselnetze können demnach die Notstromversorgung robuster und zuverlässiger machen.

Immer noch geht es dem aktualisierten Leitfaden „Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden“ des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) viel um Diesel und Gas. Denn „bei der Auswahl der Erzeugungseinheiten ist der Fokus auf eine zuverlässige Versorgung der betriebskritischen Prozesse zu legen. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn der Energieträger bevorratet werden kann.“ Aber da die Überarbeitung des Leitfadens erstmals zusammen mit der Normungsorganisation Deutsche Kommission für Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) erfolgte, kommen auch alternative Energiequellen vor. Ziel sei es, die Notstromversorgung durch neue Technologien robuster und zuverlässiger zu gestalten, so das BBK.

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Wann wird es flächendeckend Finanzierungslösungen für Batteriespeicher geben?

Für das Gelingen der Energiewende und den bestmöglichen Einsatz erneuerbarer Energien, aber auch um überschüssige Energie aus anderen Quellen zwischenspeichern zu können, ist der Einsatz von Batteriespeichern unerlässlich. Technisch gibt es bereits Lösungen für alle möglichen Größen von Batteriespeichern vom privaten Heimspeicher bis zu Großspeichern mit mehr als 50 Megawattstunden Kapazität. Doch wie sieht es mit der Finanzierung von Batteriespeichern aus, wird diese bereits standardmäßig angeboten?

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15 Prozent mehr Solarstrom in den ersten drei Quartalen

Die Erneuerbaren deckten 56 Prozent des deutschen Stromverbrauchs im Zeitraum Januar bis September. Von Juni bis August produzierten die Photovoltaik-Anlagen jeweils mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden im Monat, wobei im Juli der bislang höchste Wert zu verzeichnen war.

Rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs sind in Deutschland in den ersten drei Quartalen von Erneuerbaren-Anlagen gedeckt worden. Dies sei ein Plus von knapp vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Basis vorläufigen Berechnungen am Dienstag mit.

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60 Prozent der Deutschen wissen nicht, was ein Smart Meter ist

Eine Umfrage offenbart enorme Wissensdefizite. Die Smart-Meter-Initiative fordern von der Bundesregierung, für Aufklärung zu sorgen – und dafür, dass der Smart-Meter-Rollout endlich vorankommt.

Das Marktforschungsunternehmen YouGov hat bei Online-Interviews mit insgesamt 2189 Personen einen sehr geringen Wissensstand in Sachen Smart Meter festgestellt. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht wissen, was ein solches, zum digitalen Empfangen und Senden von Daten fähiges Messgerät ist. Nur 30 Prozent glauben dies zu wissen, zehn Prozent sind nicht sicher. Die Auftraggeberin dieser Befragung, die im Januar dieses Jahres von den Ökoenergieanbietern Ostrom, Octopus Energy, Rabot Energy und Tibber gegründete Smart-Meter-Initiative, ist über dieses Ergebnis verständlicherweise alarmiert: Schließlich sind viele der von den Unternehmen angebotenen Dienstleistungen, insbesondere dynamische Stromtarife, ohne Smart Meter nicht umsetzbar.

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